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Gott kennenlernen durch Schöpfung und Schrift

  • Andreas Stipsits
  • 30. Okt. 2024
  • 14 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Mai

Seit wir auf der Welt sind, lesen wir täglich in einem Buch, das uns über Gott erzählt. Der heilige Bonaventura nannte es „Das Buch der Schöpfung“. Dieses wird aber auf andere Weise gelesen, nämlich mit unserem Leben und unseren Erfahrungen. Es gibt Bücher, die sind als Hörbücher und sogar als Filme verfügbar. Ungefähr so „liest“ Gott uns dieses Buch vor: alles, was wir in dieser Welt hören/anschauen – ähnlich einem Hörbuch/Film – erzählt uns über Ihn. Um Gott kennenzulernen, brauchen wir als erstes nichts weiter zu tun, als die Ohren und Augen aufzumachen.

Denn jeder „Menschen [hat eine] mögliche natürliche Erkenntnis des Schöpfers“ durch die Welt. (KKK 287) Der „menschliche Verstand [kann] eine Antwort auf die Frage nach den Ursprüngen finden. Das Dasein eines Schöpfergottes lässt sich dank dem Licht der menschlichen Vernunft aus seinen Werken mit Gewissheit erkennen.“ (KKK 288)

Das heißt, dass wir Menschen als erstes Gott kennenlernen, durch das was Er gemacht hat: die Welt und uns selber – das nennen wir Schöpfung. Im Glaubensbekenntnis ist das erste, das wir von Gott sagen: „Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“

Der erste Zugang, den jeder Mensch hat, egal durch welche Religion, Rasse oder Zugehörigkeit, ist die Schöpfung. Daher ist es grundlegend wichtig, was wir über die Schöpfung glauben, um Gott überhaupt kennen zu können.

Denn was wir „über die Schöpfung [lernen] ist entscheidend wichtig. Sie betrifft die Grundlagen des menschlichen und christlichen Lebens“. (KKK 282)

Wow! Was wir über die Schöpfung lernen, ist nicht nur wichtig, es ist entscheidend, wie ich Mensch bin und wie ich Christ bin! Es ist keineswegs eine Nebenfrage unseres Glaubens, sondern die Grundlage und das Fundament unseres Glaubens an Gott! Könnte es sein, dass heute viele Menschen nicht mehr an Gott glauben (können) und Ihn nicht mehr kennenlernen, weil sie die Welt nicht mehr richtig verstehen? Der Heilige Augustinus hat gesagt, dass die Schöpfung zu allen redet. Sie ist das Buch, aus dem uns Gott über sich vorliest:

Die Schöpfung „redet zu allen, aber nur jene verstehen sie, welche ihre Stimme von außen vernehmen und innerlich mit der Wahrheit vergleichen. Denn die Wahrheit sagt mir: „Nicht der Himmel ist dein Gott noch die Erde noch irgendein Körper. Das sagt schon ihre Natur einem jeden, der Augen hat zu sehen: sie sind Masse, und deshalb ist ihr Teil kleiner als das Ganze. Schon du bist besser, meine Seele, ich sage es dir, denn du belebst die Masse deines Körpers und verleihst ihm das Leben, was sonst kein Körper einem anderen gewähren kann. Dein Gott aber ist für dich das Leben deines Lebens.“ (Bekentnisse 10,6)

Diese Worte des Kirchenvaters Augustinus können uns helfen zu begreifen, dass es nicht an der Schöpfung liegt, ob wir sie verstehen oder nicht, sondern an uns! Die Bibel und der Katechismus sagt, dass Gott aus der Schöpfung mit Sicherheit erkannt werden kann. (vgl. Apg 17,24ff; KKK 286) Auf deutsch: jeder Mensch kann einsehen, dass es Gott gibt, wenn er will. Als ersten Schritt zur Einsicht beschreibt Augustinus, dass wir das, was wir mit unsren Sinnen wahrnehmen können (sehen, hören, fühlen…), mit der Wahrheit vergleichen müssen. Wie wir im Beitrag über Materialismus gesehen haben, ist Wahrheit nichts Materielles, das nur mit unserem Körper zu tun hat. Es ist etwas Geistliches, das unsere Seele betrifft. Nachdem wir die Schöpfung durch die Sinne erfasst haben, geht es in unsere Seele, wo wir vergleichen müssen, was wir erleben. Wie können wir Körper und Seele besser verstehen?

Unser Körper ist Schöpfung Gottes und Augustinus fragt: was macht meinen Körper eigentlich lebendig - warum erlebe ich mich selbst als lebendiges Wesen? Seine Antwort: die Seele, das innere. Und was macht meine Seele – mein Inneres – überhaupt lebendig? Seine Antwort: Gott! Also ist die erste Erkenntnis über die Schöpfung, dass Gott der Lebendige ist, der mir und allem das Leben gibt. Das ist die Wahrheit, mit der ich die Schöpfung vergleichen sollte: mit Gott, dem Lebendigen.


Wenn nun Gott das Leben ist und alles lebendig macht, warum gibt es dann den Tod? Warum gibt es ein Ende vom Leben? Das ist doch auch in der Welt für uns erfahrbar! Wenn die Welt mir über Gott erzählt, dann muss Gott auch den Tod gewollt haben, oder nicht?


Hier stehen wir vor einer entscheidend wichtigen Frage, wie der Katechismus der Kirche sagt. (vgl. KKK 282) Wenn Gott ewiges Leben ist, warum ist dann das Leben in seiner Schöpfung auf der Erde nicht ewig? Wenn ich die Welt mit meinem Innenleben vergleiche, kann ich sehen: „Ich will, dass das Leben nie endet." Da ist also eine tiefe Wahrheit in mir, die mir sagt: „Ich will ewig leben."

Ist denn Gott böse, dass er mich sterben lässt, oder einen geliebten Menschen mir wegnimmt? Warum gibt es heute überhaupt Krieg, wo so viele Menschen sterben müssen? Warum gibt es denn nicht nur Gutes, sondern auch böses in der Welt?

Hier sehen wir: wenn wir den „Film“ der Schöpfung anschauen, der täglich vor unseren Augen abläuft, dann kann es Fragen geben, die uns unverständlich erscheinen!

Stell dir vor du schaust einen Film an, und alle reden schwedisch in dem Film. Wieviel verstehst du davon? Vermutlich nicht alles. Du siehst die Bilder im Film und aufgrund dessen kannst du dir zusammenreimen worum es ungefähr geht. Aber ganz genau weißt du es nicht, weil du ja nicht alles verstehst, was da geredet wird. Wie könntest du das Problem lösen? Mit einem Übersetzer! Wenn dir jemand übersetzt, was da geredet wird, dann kannst du alles verstehen! Dann weißt du ob du richtig interpretiert hast, oder nicht. Was noch besser als ein Übersetzer wäre: du lernst einfach selbst schwedisch und dann brauchst du nicht einmal mehr einen Übersetzer, sondern verstehst es selbst und kannst auch zukünftig alles richtig verstehen.


So können wir es auch mit der Schöpfung machen: das, was Gott uns „vorliest“, aus dem Buch der Schöpfung, verstehen wir nicht, weil wir die Sprache Gottes nicht automatisch verstehen. Wir brauchen einen Übersetzer. Das sind die Heiligen, denen Gott es gelehrt hat. Aber auch hier: noch besser wäre ein Buch, mit dem wir die Sprache Gottes selber lernen können! Und genau dieses „Lernbuch“ hat uns Gott gegeben, um Gott richtig zu verstehen: die Heilige Schrift – die Bibel! Das war das Lehrbuch jener Menschen, die ewig gücklich geworden sind.


Wenn es wahr ist, wie das erste Wort unsres Glaubensbekenntnisses uns lehrt, an Gott als Vater zu glauben, dann ist es logisch, dass dieser Vater uns sicher helfen wird Ihn zu verstehen, oder? Das tut ein Vater im besten Sinn des Wortes: uns Sicherheit geben.

Wenn ich nur das Buch der Schöpfung lese – das heißt, dass ich lebe – aber nicht lerne richtig zu interpretieren, was ich im Leben erlebe, werde ich keine richtige Vorstellung von Gott entwickeln. Dann wird auch der Glaube an Gott keinen Sinn machen. Ich werde das Glück des Lebens nicht verstehen, und mich fragen, warum es immer wieder weggeht.


Ein heute weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Gott gut und böse zugleich ist – „yin und yang“ – wie es die chinesische Tradition ausdrückt. Das ist das Ergebnis der Interpretation von dem, was wir in der Welt alle täglich sehen, ohne die Bibel zu kennen. Aus dieser Beobachtung haben sich Religionen entwickelt. Sie sind Interpretationen von dem, was wir durch unsere Sinne wahrnehmen, ohne zu wissen was Gott über sich selbst sagt.


Das heißt, wenn wir die Sprache der Schöpfung nicht verstehen, entwickeln sich ganz unterschiedliche Meinungen darüber, wer Gott sei und wie Er sei und auch verschiedene Religionen. Und dann gab es in der Geschichte der Menschheit oft Streit, wer richtig liegt. Das ging so weit, dass sich daraus Religionskriege entwickelten. Leider sogar von jenen, die die Bibel gelesen hatten! Um also Gott kennenzulernen, braucht es nicht nur Schöpfung und Bibel, sondern auch einen Glauben, der versteht.

Wir Christen sind nämlich keine Religion, auch wenn das von der Welt so bezeichnet wird. Als Christen stellen wir keine Theorien und Interpretationen über Gott auf, wie Er sein könnte, sondern wir glauben, dass Gott von sich aus gesagt hat wie Er ist. Das nennen wir Offenbarung. Wenn ich dir sagen würde, dass Boris Becker gerne Palatschinken ist und dir ein anderer sagt, dass er das gar nicht mag, wer hätte dann recht? Was passiert, wenn Boris Becker sagt: „Ich mag keine Palatschinken?" Dann trennt sich Wahrheit von der Lüge, weil Boris Becker das von sich aus mitgeteilt hat und die Wahrheit gezeigt hat. So sind wir Christen: wir meinen nicht nur Gott zu kennen, wir glauben dass Jesus Gott ist, der gesagt hat wie Er ist und uns durch Sein Tun gezeigt hat, was Gott tut. Daher sind wir keine Religion, sondern per Definition eine Weltanschauung: wir verkünden allen, wie die Welt zu verstehen ist. Wir glauben einem Gott, der zu uns kam und ausgesprochen hat wer Er ist! Es ist keine Wahrheit von uns Menschen, sondern eine Wahrheit, die Gott mitgeteilt hat und an die wir glauben.


Gott hat aber schon vor Jesus mit uns Menschen angefangen ein Buch zu schreiben, damit alle kommenden Generationen dieses Wissen über Ihn haben können, um die Welt richtig verstehen. Sogar um zu erkennen, wer Gott ist, wenn Er Mensch werden wird. So wollte Er die Wahrheit von der Lüge unterscheiden. Der heilige Hieronymus hat das so ausgedrückt:

„Die Heilige Schrift nicht zu kennen, heißt Christus nicht zu kennen.“ (Aus seinem Kommentar zum Buch des Propheten Jesaja)

Wenn wir uns nicht kümmern die Bibel zu lesen, die Gottes Wort ist – also das Lernbuch Seiner Sprache, Seines Wortes – dann werden wir Christus (also Gott) auch nicht kennen und erkennen. Denn Jesus Christus ist das Wort Gottes und damit Gott:

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ (Joh 1,1)

Dieses Wort sagt uns:

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6)

Ohne die Bibel, können wir keine Christen sein und fallen wieder in den Zustand zurück „nur“ Religion zu sein. Dann könnten wieder Streit und Kriege ausbrechen, weil wir meinen, wir müssten Gott verteidigen.


Wenn wir die Bibel nicht regelmäßig zur Hand nehmen, können wir das, was wir täglich erleben, auch nicht mit Gott vergleichen – es fehlt uns die Wahrheit, wie Augustinus sagt. Allein mit der Schöpfung dazustehen und sie nicht zu verstehen, obwohl Gott durch sie spricht, ist einfach nicht hilfreich für unser Leben und unser Glück. Ich möchte das an den schon erwähnten Beispielen von Tod, vom bösen und von Krieg erklären:


Wir empfinden, dass der Tod nicht sein sollte. Das ist die Wahrheit, die wir innerlich fühlen. Wir sind Schöpfung und zugleich aber auch einer Macht unterworfen, die wir nicht als gut empfinden. Was sagt uns das „Wörterbuch“ Gottes über das Wort „Tod“?

„Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.“ (Weish 1,13)

Der Tod kommt also nicht von Gott und er gefällt Gott nicht. Warum gibt es dann den Tod, wenn Gott doch allmächtig ist? Schlagen wir nach im Wörterbuch: „woher“?

„Durch einen Menschen kam der Tod in die Welt.“ (1 Kor 15,21)

Also kommt der Tod nicht von Gott, sondern von einem Menschen. „Hä, das verstehe ich noch weniger!“ Wir sehen, einzelne Sätze vom Wörterbuch helfen uns wenig, sondern können sogar noch mehr Fragen aufwerfen. Wir sollten das Buch der Heiligen Schrift ganz lesen und kennen. Wenn wir von ganz vorne beginnen und im Buch Genesis die ersten drei Kapitel lesen, können wir verstehen lernen, dass die Schöpfung am Anfang ohne Tod gewesen ist. Die erste unserer Fragen ist damit gleich beantwortet! Der Mensch hat die freie Entscheidung bekommen das Leben, oder den Tod zu wählen. Gott hat dem Menschen geboten das Leben zu wählen, aber der Mensch hat sich Gott widersetzt und deshalb kam der Tod in die Welt. Durch den Menschen ist er zu allen Geschöpfen gekommen, weil der Mensch für alle anderen Geschöpfe verantwortlich ist. Das ist die Erklärung, die Gott uns gibt. Die Schöpfung spricht seitdem nicht mehr nur von Gott, den wir „gut“ nennen, sondern auch von dem, was Gott nicht ist, was wir als „böse“ bezeichnen. Wenn wir Gott den Tod in die Schuhe schieben, dann kommen wir in ein finsteres Denken über Gott. Wir gleiten ab vom Licht der Wahrheit, denn:

„Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm.“ (1 Joh 1,5)

Wir können die Licht messen, können sagen wie hell es ist und sogar eine wissenschaftliche Größe dafür angeben (Lumen). Sie steht auf Lampen und LED-Birnen, wenn wir sie kaufen. Aber wir können Finsternis nicht messen. Sie ist keine physikalische Größe in der Welt, denn sie ist einfach nur die Abwesenheit von Licht. (Albert Einstein)


So ist es auch mit gut und böse. Das Gute ist Gott, denn Gott ist Licht. Dort, wo Gott nicht ist, wird es finster, und das ist böse, dort endet das Leben und entsteht die Dunkelheit des Todes.

„Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst." (Joh 1,5)

Gott leuchtet mit Gutem wie das Licht, aber dort wo Menschen in der Finsternis des Irrtums und der Gottferne sind, kann man Ihn nicht verstehen. Kriege sind ein Beispiel dafür, sie bringen Finsternis und Tod und nicht Gott, das Licht.

„Woher kommen Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur von den Leidenschaften, die in euch sind“. (Jak 4,1)

Krieg beginnt in uns Menschen selbst, in unserem eigenen Herzen, in der Seele. Wenn dort Leidenschaften herrschen, kommt als erstes der Streit. Das sehen wir schon bei den Kindern: „Das gehört mir!“ – „Nein, ich will das jetzt haben!“, und dann streiten sie darum. Das nennen wir Leidenschaften: ungeordnete Begierden. Das, was anderen gehört will ich haben, obwohl es mir nicht gehört. In so einer Haltung fehlt Gott in uns, der Ordnung macht. Wenn Gott in uns Raum bekommt, um unser Innenleben und unsere Gefühle zu ordnen, dann kommt aus unserem Inneren lauter Geordnetes heraus, dann werden wir nachgeben und den anderen Gutes tun – auch wenn es bedeutet, Unrecht zu ertragen. Denn:

„Die Frucht des Geistes [Gottes] aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,“... (Gal 5,22)

Wenn wir den Heiligen Geist in uns wohnen lassen, entsteht Licht – wir empfinden diese Taten als herzlich, warm und angenehm – mit einem Wort: Liebe, im wahren Sinn des Wortes, das Hingabe und Selbstlosigkeit bezeichnet. Wenn Kinder das lernen, können sie Streit vermeiden und Ordnung einhalten. Wenn wir aber ohne Gott und in uns allein bleiben, was wir als Hochmut, Egoismus und Selbstgefälligkeit bezeichnen können, wächst etwas ganz anders aus unserem Inneren und wir können sogar so handeln, dass andere Menschen böse auf uns werden. Das sehen wir bei denen, die Krieg verursachen: andere Menschen werden böse auf sie. Die Finsternis beginnt also in uns Menschen und strahlt von uns Menschen auf andere aus und das erzeugt böses in der Welt. Das böse ist also nicht ohne uns Menschen in die Welt gekommen, und kommt auch heute noch zusätzlich zu dem, was die Menschheit schon heineingebracht hat, noch hinzu.


Wie wir uns in unserem Inneren entwickeln, so kommt entweder Gutes oder böses in unsere Welt. Unsere Freiheit erzeugt Gutes oder böses und nicht weil das böse schon sowieso existiert. Keiner muss böses tun, sondern wenn Gott in uns fehlt, erzeugt das böses. Wir selbst sprechen uns die Antwort woher böses kommt, wenn wir darüber nachdenken und mit der Wahrheit vergleichen.


Dass der Tod in die Welt gekommen ist, geschah aufgrund der Abwesenheit von Gott. Pflanzen, als Schöpfung Gottes, können uns das einfach mit ihrem Wesen erklären:

Wenn du eine Pflanze in einen komplett dunklen Raum stellst und ihr Wasser guten Boden, Dünger und alles was sie braucht gibst, aber du gibst ihr kein Licht – was passiert? Sie wird sterben. Und was passiert, wenn du die Sonne von der Erde wegnimmst. Wie sieht die Erde ohne Sonne aus? Dazu brauchen wir nur die anderen Planeten im Sonnensystem betrachten: ohne Leben.

Aber nicht nur die Abwesenheit der Sonne, sondern sogar die falsche Entfernung zur Sonne vernichtet Leben (zu heiß, weil zu nahe), oder macht es unmöglich (zu kalt, weil zu fern).

Die Schöpfung sagt uns: „Ohne Licht gibt es kein Leben." Und unser Sonnensystem sagt uns: „Zuviel Licht bringt zum Brennen und zu wenig Licht erkaltet uns." Das können wir auch geisltich verstehen, weil die Schöpfung aus dem Geist Gottes entstand: Licht bringt uns zum Glühen und macht uns selbst zum Licht - Gott, dem Guten ähnlich, das nennen wir Himmel. Voll im Licht zu sein, heißt, dass wir nicht mehr auf Erden, sondern in der „Sonne", bei Gott im Himmel leben. Zu weit weg vom Licht, von Gott, ist Kälte. Alles ohne Licht erstarrt zum Tod, das wir nennen wir Hölle. Und dazwischen, genau im richtigen Abstand, gibt es beides: Leben und Tod, „Himmel und Hölle“ - die Freiheit sich für eine Seite zu entscheiden. Seite – hier sehen wir wieder: die Erde hat eine Seite, dort ist Licht (Tag) und die andere, dort ist Finsternis (Nacht). Licht, Tag, Wärme bringen Leben – Finsternis, Nacht, Kälte bringen Tod. Auf Erden brauchen wir beides, um hier in Freiheit Leben zu können.

Würde sich die Erde aufhören zu drehen, dann gäbe es nur mehr zwei Seiten. Das bezeichnen wir als Ewigkeit: das Aufhören der freien Wahl. Bis dorthin, bis zum Tod, soll uns die Erde helfen, uns für eine Seite dauerhaft zu entscheiden. Das erklärt uns Gott, denn in der Ewigkeit endet die Freiheit sich entscheiden zu können. (vgl. Mt 25,31-46)


Zusammenfassend heitß das, dass Tod, Leid und böses von uns Menschen in die Welt hineingelassen wurde. Sie kommen nicht von Gott, sondern sind wegen des freien Willens des Menschen da und daher ist der Mensch auf für das böse, das Gott nicht ist, verantwortlich und nicht Gott.


Wir sehen also: die Schöpfung lehrt uns über Gott, weil sie von Gott gemacht ist. Unser Leben und sogar die Ewigkeit sprechen über Ihn, wenn wir die Sprache Gottes kennenlernen. Ohne Gottes Wörterbuch, werden wir sie aber leider falsch interpretieren. Alles, was wir dann ohne Gott machen, ist … ähm … genau: Finsternis und damit weg von der Wahrheit – und das nennen wir auch Lüge. Lüge bringt den Tod und Wahrheit das Leben. So ist alles vermischt in dieser Welt und wir dürfen nicht für alles Gott verantwortlich machen. Weil Gott uns Menschen die Freiheit gibt, sind wir verantwortlich, wie sich unsere Welt entwickelt und wie gut oder böse sie ist.

"Der Himmel gehört Gott, die Erde aber gab Er den Menschen." (Ps 116, 15)

Im Himmel geschieht immer Gottes Wille und das ist vollkommen gut. Die Sonnenseite des Lebens also. Dort gibt es keinen Tod und kein Leid mehr, denn das will ja Gott nicht und hat Gott nicht gemacht. Auf Erden aber geschieht das, was wir wollen. Aber warum tun wir uns so schwer das zu glauben, was uns die Bibel sagt?


Ein Grund könnten die Irrlehren unserer Zeit sein. Viele Menschen glauben z.B. an die Evolution als neuen Materialismus: wir Menschen stammen vom Affen ab. Denn das wird leider oft als wissenschaftlicher Standard bezeichnet, obwohl er es nicht ist. Leider sind heute viele Wissenschaftler keine richtigen Wissenschaftler mehr, die die Wahrheit suchen. Viele sind Irrlehrer geworden, die in einer Täuschung leben und wollen, dass man ihnen glaubt. Ein Gedanke soll das besser erklären:


Waren diese Wissenschaftler dabei, als sich der Affe zum Menschen entwickelte? Haben sie heute jemals live gemessen und nachgewiesen, wie aus einem Affen ein Mensch entstand? Gibt es ein Experiment, das beweist, wie diese sogenannte Makroevolution funktioniert? Sind sie ins Labor gegangen und haben Affen so lange beobachtet, bis ein Mensch sich entwickelte und es dadurch bewiesen? - Zu all den Fragen: leider Nein.


Warum behaupten dann die Wissenschaftler, es sei so gewesen, wenn die bewiesenen Experrimente fehlen? Warum steht das in den Fachbüchern und wird nicht als unbewiesene Theorie gekenntzeichnet?


Es liegt auf der Hand: Menschen mit evolutionärem Weltbild glauben dass es so war! Ihre weitere Theorie, dass die Welt vor Millionen von Jahren entstanden ist – wie es das Wort wieder sagt – ebenfalls reine Theorie. Sie waren nicht dabei und haben keine Beweise dafür. Heute sprechen sogar wissenschaftliche Ergebnisse dagegen, und können aufzeigen, dass unser Sonnensystem sogar jünger als 100.000 Jahre sein könnte. Aber diese Ergebnisse werden ignoriert, denn sie passen ja nicht zur verbreiteten Theorie, dass alles langsam entstanden wäre.[1]


"Aber es gibt doch die Fossilien, die es beweisen!" – Wirklich? Ist in den Fossilien genau der Vorgang gespeichert, wie sich der Affe zum Menschen entwickelte? Waren die Wissenschaftler dabei, als die Fossilien entstanden? Warum fehlen in den Fossilien die Zwischenstufen der Evolution, die die Wissenschaftler behaupten? Kann es womöglich sogar sein, dass sie es falsch interpretieren – falsch „gelesen“ haben – was sie da entdeckt haben? Es gibt heute gute wissenschaftliche Ergenbisse, die belgen, dass das alles nicht stimmen muss, was wir in der Schule über Evolution gelernt haben.


Dann bleibt die Frage: Wollen womöglich gewisse Menschen es sich nicht eingestehen, um nicht blöd dazustehen und vielleicht doch an Gott glauben zu müssen? Denn wissenschaftliche Ergebnisse zeigen sogar, dass Fossilien nicht älter als 4.000 Jahre sein könnten. Auch diese Ergebnisse werden ignoriert, denn sie passen halt nicht zur Theorie. [2]


Vieles was heute als „wissenschaftlich“ bezeichnet wird, ist überhaupt keine Wissenschaft, sondern Glaube, weil ihre Ergebnisse auf Annahmen beruhen, die nicht beweisbar sind. Aber weil der Name „Wissenschaft" anerkannt ist, aber der Glaube nicht, darf falsche Wissenschaft nicht Glaube heißen, sonst kommen Forscher in den Verruf religiöse Lehren zu verbreiten.


WIssenschaftliche Fragen (wie z.B. der Mensch entstand) sind keine Fragen der Beweisbarkeit, sondern des Glaubens. Niemand war dabei und könnte es uns erzählen.


Halt! Das war auch eine Lüge gerade!


Denn Einen hat es gegeben, der dabei war und der auch darüber reden kann: Gott!

Gott hat das uns Menschen gezeigt. Das nennen wir Offenbarung. Das hat er dann sogar aufschreiben lassen, das nennen wir Bibel. Und die, die es aufgeschrieben haben, haben es sogar gesehen, wie sie sagen:

... „was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch" (1 Joh 1,3).

Kaplan Andreas



 

[1] Vgl. z.B. die wissenschaftlichen Ergebnisse des Geologen Dr. Andrew Snelling, veröffentlicht im Buch "Genesis Flood Revisited", Verlag MasterBooks, zweite Auflage vom Jahr 2022, S. 515-519.

[2] Vgl. ebenda, Kapitel über die Fossilien und Ablagerungen S. 271-355, oder die fehlerhafte Datierung der Versteinerungen S. 471-506.

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