Was ist der Sinn des Lebens?
- Andreas Stipsits
- 9. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Juli
Die Antwort der Katholischen Kirche auf diese Frage lautet: Glücklich zu sein.
Hättest du mit dieser Antwort gerechnet? Im Katechismus (der Lehre) der Katholischen Kirche (KKK) heißt es ganz am Anfang:
"Gott ist in sich unendlich vollkommen und glücklich. In einem aus reiner Güte gefaßten Ratschluß hat er den Menschen aus freiem Willen erschaffen, damit dieser an seinem glückseligen Leben teilhabe." KKK 1
Dieses erste Statement der Kirche, mit dem ihre Lehre beginnt, beinhaltet das Attribut "Glück". Der Sinn des Lebens liegt also in unserem Glück.
"Boah, da hast du aber Glück gehabt!", "Viel Glück!", usw. kennst du diese Sätze? Sie alle meinen, dass etwas Gutes geschehen ist/soll, dass man nicht durch eigene Leistung verdient, oder bewirkt hat. Diese Tatsache zeigt schon auf den Ursprung des Zustandes hin, der hinter unserem Wort "Glück" steckt: Gott.
Gott ist der, der im vollen Sinne des Wortes glücklich ist. Weil Gott glücklich und vollkommen ist und nichts außer sich nötig hat, ist sein Werk - die Schöpfung - völlig freiwillig: "aus reiner Güte gefassten Ratschluss". Güte ist die Steigerung von gut - also: weil Er so unfassbar gut ist, fasste er den Entschluss, diese Welt mit uns Menschen, aus freiem Willen zu erschaffen, damit wir wie Er werden: glücklich, vollkommen und gut.
Dazu dient unser Leben: mit Gott glücklich zu sein. Und genau so, wie wir in diesen spontanen Ausrufen ("Glück gehabt!",...) meinen, ist es: wir (aus uns selbst) können nicht glücklich sein. Es ist ein Geschenk, dass uns zuteil wird und wir uns nicht mit Geld kaufen können, nicht mit Leistung verdienen können und nicht mit klugem Nachdenken ermöglichen können. Es ist schlichtweg nur Gott, der es schenken kann, weil Er es vollkommen hat. Wie bekommen wir dieses Glück von Gott? Was ist Glück überhaupt?
Das nennen wir in der Kirche Gnade. Gnade ist das Geschenk eines höhergestellten an einen niedergestellten. Etwas, dass der Niedriggestelltere nicht aus sich selbst heraus hat, oder erlangen kann, sonder nur vom höheren geschenkt bekommen kann. Ähnlich wie bei einem Baum: wenn du nicht groß genug bist um die Fürchte zu erreichen, aber neben dir steht jemand der groß genug ist, um sie pflücken zu können und dir zu geben, dann ist das seine Hilfe und nicht die eigene Möglichkeit die die Frucht erlangt. So auch bei der Gnade: wir haben kein andauerndes (ewiges) glückliches Leben in uns selbst. Das Leben ist begrenzt und von vielen Schwankungen geprägt - bei jedem Menschen. Wir sind nie dauerhaft glücklich auf dieser Welt! Was man also nicht besitzt, kann man weder sich selbst, noch anderen geben. Wir können uns ewiges, glückliches, Leben nicht selbst geben, auch nicht durch irgendeine Technik. Alles das wäre nur vorübergehend - und die Realität zeigt uns, dass es so ist.
Unser Bankkonto macht uns das ebenso bewusst: Geld das man nicht hat, kann man nicht anderen geben... Immer lautet das Prinzip: Die Wirkung kann nicht größer sein als ihre Ursache.
Für die Wirkung von ewigem Leben, das immer vollkommen glücklich bleibt, braucht es als Ursprung ein ewig glückliches Leben, das schon existiert. Menschliches Leben beginnt an einem konkreten Tag und war nicht ewig da. Es existiert nicht schon von Ewigkeit her. Um Menschen ewiges Leben zu verleihen, muss es jemand geben, der nie einen Anfang hat, aber immer schon glücklich IST - und nicht erst glücklich werden musste. Dieses ewige Leben im vollen Glück besitzt nur Gott höchstpersönlich. Daher ist es eine Gnade, wenn wir nicht nur den Beginn von unserem menschlichen Leben geschenkt bekommen, sondern eine weitere Gnade, dieses Leben in einen Zustand andauernden Glückes zu verwandeln. Die Frage ist, wie kann ich mein Leben führen, dass ich auf ewig glücklich werde? Was muss ich beachten?
Erfahre im nächsten Beitrag mehr darüber: Glücklich und dann doch wieder unglücklich?
(*Für Informationen zum Autor dieses Artikels siehe das Impressum.)
